
Hallo Maurice,
Eine berechtigte Frage. Bei den meisten Lernlösungen, die wir entwickeln, spielt der Bildschirm eine wichtige Rolle. Und das ist etwas, das Sie berücksichtigen sollten. Schließlich ist das Lesen auf einem Bildschirm für Menschen anders als das Lesen auf Papier. Darauf müssen wir achten, wenn wir Lerninhalte schreiben, sonst kann das auf Kosten des Lernergebnisses gehen.

Schreiben für den Bildschirm: Warum ist es anders?
Was also macht das Lesen von Text auf einem Bildschirm so anders? Der große Unterschied zu Wörtern auf Papier liegt in dem Licht, das vom Bildschirm kommt. Wir sind uns dessen vielleicht nicht bewusst, aber das Licht, das von einem Bildschirm ausgeht, lässt uns auf eine andere Art und Weise lesen. Es braucht mehr Energie und mehr Zeit, um den Text aufzunehmen. Sie können sich vorstellen, dass das Lesen eines Buches auch sehr viel anstrengender wäre, wenn jemand von der anderen Seite der Seite eine Leuchtstoffröhre anstrahlen würde.
Und wie wir Menschen nun einmal sind: Wir werden uns daran anpassen. Um Zeit und Energie zu sparen, neigen wir dazu, Texte auf einem Bildschirm zu überfliegen, anstatt jedes Wort im Detail zu lesen. Bis zu 80 % eines Textes auf einer Website überfliegen wir einfach! Bei einer durchschnittlichen Website ist das kein Problem. Wenn Sie online einen neuen Ofenhandschuh kaufen, müssen Sie nicht jeden Buchstaben lesen, um Ihr Ziel zu erreichen. Aber beim Online-Lernen stellt sich natürlich eine Herausforderung. Schließlich wollen Sie nicht, dass den Leuten wichtige Informationen entgehen. Und wenn die Zielgruppe in einer Lernlösung anfängt, Texte zu überfliegen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dies geschieht. Wie können Sie das verhindern?

Schreiben von Lerninhalten für einen Bildschirm
Ein Vorteil ist, dass die Grundeinstellung der Zielgruppe beim Online-Lernen eine andere ist. Die Menschen wissen, dass sie etwas lernen werden, und dann gehen Sie mit einer anderen Einstellung an die Sache heran, als wenn Sie sich schnell den Überhandschuh kaufen. Die Menschen sind sich der Informationen viel bewusster. Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, dass das Lesen dieser Informationen auf einem Bildschirm eine relativ große Menge an Energie verbraucht. Energie, die der Mensch nicht mehr für den Inhalt des Lernprodukts aufwenden kann. So-de!
Zum Glück können wir als Lernspezialisten dabei helfen. Mit ein paar Tricks können wir dafür sorgen, dass jemand seine Energie so wenig wie möglich auf das Lesen am Bildschirm und so viel wie möglich auf die inhaltlichen Informationen verwenden kann. Ein paar Tipps:
Tipp 1: Stellen Sie die Botschaft in den Vordergrund
Achten Sie darauf, dass die Hauptaussage eines Absatzes so weit vorne wie möglich steht. Da das Lesen auf einem Bildschirm relativ ermüdend ist, lässt die Schärfe gegen Ende eines Absatzes nach. Indem Sie dem Leser die Botschaft direkt vor Augen führen, beweisen Sie den Wert des Absatzes und motivieren ihn, weiterzulesen, um in die Tiefe zu gehen.
Tipp 2: Lassen Sie die Absätze atmen
Arbeiten Sie mit Absätzen, die nicht zu lang sind. Wer auch immer Ihre Zielgruppe ist: Kurze Texte lesen sich immer besser als lange Texte. Unterteilen Sie den Inhalt in Absätze von 4-6 Zeilen und verwenden Sie Leerzeichen, um jeden Absatz ‚atmen‘ zu lassen. Das sorgt für viel Ruhe beim Lesen.
Tipp 3: Halten Sie es kurz und einfach
Am besten halten Sie auch die Sätze selbst kurz. Wenn Sie mehr als zwei Kommas brauchen, um auf den Punkt zu kommen, sollten Sie sich überlegen, ob Sie genug auf den Punkt gebracht haben. Und achten Sie bei diesen kurzen Sätzen darauf, dass Sie einfache Wörter wählen. Das Lesen allein kostet schon genug Energie, und dann belasten teure Wörter Ihren Geist zusätzlich.
Tipp 4: Aufzählungspunkte verwenden
Der allerbeste Freund des Drehbuchautors: die Aufzählung. Das passt auch gut zu der Tendenz der Menschen, Informationen zu scannen, wenn sie auf einem Bildschirm lesen. Aufzählungen sorgen dafür, dass die Informationen nach und nach verteilt werden. Dadurch wirkt der Text weniger schwerfällig und ist leichter zu verarbeiten. Und das macht natürlich jeden Pädagogen glücklich!

