Von Cocktailbars und ausgestopften Tigern bis hin zu Lotterien und Stormtrooper-Anzügen – auf der Learning Technologies 2024 in London haben Sie die verrücktesten Dinge gesehen.
Alles, um aufzufallen.
Fast hätte man vergessen, worum es bei der Veranstaltung eigentlich ging: einen Einblick in den aktuellen Stand von L&D (oder mit einem schönen Reizwort: organisatorisches Lernen).
Was tut sich in diesem Sektor?
Und wohin bewegen wir uns?
Wir listen die wichtigsten Schlussfolgerungen von LT24 für Sie auf.
KI, KI, KI
Die größte offene Tür von allen: Ja, alles (aber wirklich alles) dreht sich um KI. Während es bei der Ausgabe 2023 noch zweifelhaft war und sogar der Witz kursierte, dass nur ChatGPT es zur nächsten Learning Technologies schaffen würde, ist dieses Jahr klar, dass KI die L&D-Welt für immer verändert hat. Und sie wird sich weiter verändern. Künstliche Intelligenz ist so schnell in Erscheinung getreten und so vieles wurde in so kurzer Zeit möglich, dass Organisationen immer noch auf der Suche sind, was KI ist und vor allem, wofür sie nicht geeignet ist. Viele Unternehmen haben gerade erst ihre ersten Schritte auf dem Gebiet der KI unternommen. Insbesondere die Übersetzung mit KI ist ein beliebter Ausgangspunkt. Das ist nur logisch, denn die Übersetzung von Lernlösungen war lange Zeit eine zeitaufwändige und daher teure Angelegenheit. Jetzt können Sie auf Knopfdruck komplette Kursinhalte in eine Vielzahl von Sprachen übersetzen lassen. Kleine Anmerkung: Die Qualität ist gut, aber sicherlich (noch!) nicht perfekt. Vor allem, wenn es um fachspezifische Begriffe oder Ausdrücke geht. Gehen Sie es also trotzdem durch.
Chancen und Fallstricke der KI
Alles in allem bot LT24 einen schönen Einblick in die Zukunft des Online-Lernens. Die Kombination von VR mit KI-generierten Gesprächspartnern, die sofort auf Ihre Worte reagieren können. Integration von KI in Lernmanagementsysteme, so dass die Lernergebnisse schnell analysiert werden können und entsprechende Nachschulungen angeboten werden können. Dies sind Möglichkeiten, die unser und wahrscheinlich auch Ihr Herz höher schlagen lassen. Der größte Fallstrick beim Einsatz von KI beim Online-Lernen: Bequemlichkeit statt Erfahrung. Auf der LT24 wurde von verschiedenen Seiten gezeigt, wie man ein komplettes E-Learning in zehn Minuten erstellen kann. Schnell und kostengünstig. Aber das Endergebnis war nicht sehr beeindruckend. Flach, distanziert und vor allem: null Erfahrung. Der maximale Lernerfolg war dahin. Diese Anwendung von KI fühlt sich an wie ein Schritt zurück in die Vergangenheit. Zurück in die alten Zeiten, als E-Learning ohnehin hauptsächlich ein ‚Muss‘ war; ein Kurs nach Schema F, der ohne eine zugrunde liegende Idee angeboten wurde. Inzwischen haben wir – glücklicherweise – erkannt, wie wichtig Lernerfahrung, Interaktivität und der visuelle Aspekt des Online-Lernens sind. Da passen diese ‚Mikrowellen-Trainingskurse‘, die von der KI in Minutenschnelle zusammengebraut werden, nicht gerade ins Bild. Aber wie immer bei künstlicher Intelligenz: in naher Zukunft könnte dies möglich sein.
Die Qualifikationslücke schließen
Wir wissen noch nicht, ob es sich so durchsetzen wird wie die KI, aber der Trend dieses Jahres ist das kompetenzbasierte Lernen. Mit oder ohne künstliche Intelligenz: die Qualifikationslücke (der Unterschied zwischen den Fähigkeiten, die ein Arbeitnehmer haben sollte, und den Fähigkeiten, die er tatsächlich hat) muss und wird sich schließen. Infolge aller technologischen Entwicklungen sind viele Arbeitsplätze nicht mehr zukunftssicher: Es werden andere Fähigkeiten (Reskilling) oder zusätzliche Fähigkeiten (Upskilling) benötigt. Digitale Lernlösungen sind hier natürlich der richtige Weg. Und vergessen Sie nicht die Rolle des LMS. Dank der Datenanalyse (nochmals vielen Dank an die KI!) erhält man Einblicke bis auf die individuelle Ebene, wie groß die persönliche Qualifikationslücke noch ist und wie sie zu schließen ist. Das gibt nicht nur dem einzelnen Mitarbeiter, sondern auch dem Arbeitgeber einen guten Einblick in den Weg zur Erreichung der Unternehmensziele.
Kompliment an Sie (okay, und auch an uns)
Irgendwie wussten wir es schon, aber eine Bestätigung ist immer schön: Wir in den Niederlanden sind unglaublich fortschrittlich, was das digitale Lernen angeht. Das konnte man in London an allem erkennen. Zum Beispiel war der Anteil der niederländischen Organisationen relativ hoch. Man konnte mindestens genauso oft Niederländisch wie Englisch sprechen, obwohl LT24 eine globale Veranstaltung ist. Es war wie an der spanischen Küste. Da man auch viele Einblicke in die L&D-Welt in anderen Ländern erhält, können wir getrost feststellen, dass ‚wir Niederländer‘ sehr gut dastehen. Wir nutzen die technologischen Möglichkeiten und setzen sie in unseren digitalen Lernprodukten bereits in vollem Umfang ein. Dabei scheinen wir auch besonders zukunftsorientiert zu sein. Die Gegenwart ist eigentlich Vergangenheit, vorausdenken ist die Devise! Also Hut ab vor Ihnen (und auch vor uns).
Als lernende Organisation zukunftssicher bleiben?
Jetzt müssen wir unsere führende Position behaupten. Lassen Sie uns gemeinsam überlegen, wie Ihr Unternehmen im Bereich des Online-Lernens zukunftssicher bleibt, ja? Rufen Sie uns an oder kommen Sie in der ‚Siebten‘ vorbei. Wir helfen Ihnen gerne.
Über Ivo
Ivo Terpstra ist Spezialist für digitales Lernen bei inBrain.
Mit seinem Hintergrund im Journalismus und seiner Liebe zur Sprache sucht er immer nach kreativen Wegen, um eine Geschichte dem Zielpublikum verständlich zu vermitteln.